Verfasst von: Dr. Who | 14.9.12

477 | Libyen: USA reagieren gehetzt

Nach Angaben amerikanischer Regierungsvertreter hat das Pentagon zwei Kriegsschiffe vor die Küste Libyens beordert, wie die Nachrichtenagentur Associated Press berichtet. Bereits zuvor hatten die USA angekündigt, 50 Marinesoldaten nach Libyen zu entsenden, um die Sicherheit der amerikanischen diplomatischen Einrichtungen im Land wiederherzustellen.

Diese Maßnahmen erfolgten nach einem Angriff auf das amerikanische Konsulat in der ostlibyschen Stadt Bengasi, bei dem der amerikanische Botschafter sowie drei Mitglieder seines Stabes ermordet worden waren.

Die USS Laboon (ein Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, 154 Meter Länge, 20 Meter Breite) hatte bereits gestern ihre vorgesehene Position vor der libyschen Küste erreicht, während mit dem Eintreffen der USS McFaul (ebenfalls ein Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse) erst in den nächsten Tagen gerechnet wird. Beide Schiffe sind Berichten zufolge mit Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk ausgerüstet. Ein zeitlicher oder inhaltlicher Einsatzplan liegt noch nicht vor, so dass die Kommandeure flexibel auf jeden Missionsbefehl Präsident Obamas reagieren können.

Die Mannschaft der Zerstörer besteht insgesamt aus etwa 300 Mann. Wahrscheinlich ist auch der Einsatz von Drohnen zur Unterstützung und Aufklärung potenzieller Ziele geplant. Sie wären Teil einer »intensiveren und konzentrierten Suche« nach bestimmten Gruppen von Aufständischen, die möglicherweise hinter den Angriffen steckten, berichtete ein Regierungsvertreter gegenüber CNN.

Ohne auf besondere Schiffsbewegungen einzugehen, erklärte Pentagonsprecher George Little: »Das amerikanische Militär ergreift regelmäßig vorsorgliche Maßnahmen, wenn in einer gegebenen Situation ein Notfall eintreten könnte.«

Die Drohnen sollen die Feldlager militanter Kräfte in dem nordafrikanischen Land überwachen, um so der libyschen Führung Informationen über mögliche Ziele liefern zu können.

Bereits zuvor war eine Spezialeinheit des so genannten Fleet Antiterrorism Security Team (FAST) aus 50 Marinesoldaten in die libysche Hauptstadt Tripolis entsandt worden.

Bei dem Angriff auf das US-Konsulat in Bengasi waren der Botschafter und weitere drei seiner Mitarbeiter getötet worden. Daraufhin wurden die Sicherheitsvorkehrungen für amerikanische Botschaften weltweit verstärkt.

In der Zwischenzeit halten die Proteste gegen den in Amerika produzierten Film, in dem der Prophet Mohammed satirisch dargestellt wird, an und weiten sich sogar noch aus. In der ägyptischen Hauptstadt Kairo kam es in der zweiten Nacht in Folge zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei, die gegen die wütende Menge Tränengas einsetzte, die ihrerseits mit Steinwürfen und Molotowcocktails reagierte.

Quelle: Russia Today


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