Verfasst von: Dr. Who | 28.4.15

1194 | Russische Armee derzeit unschlagbar

Die deutsche Bundeswehr wäre nicht in der Lage, der russischen Armee im Fall eines Militärkonflikts zu widerstehen, schreibt die "Rossijskaja Gaseta" am Dienstag unter Berufung auf die deutsche Zeitung „Die Welt“.

Obwohl die Bundeswehr über die „Leopard-2“-Panzer verfügt, die zu den besten weltweit zählen, könne sie nicht mit den Russen mithalten, so „Welt“-Autor Thorsten Jungholt. Der Grund dafür ist nach seiner Auffassung der Mangel an moderner Munition, die die modernsten russischen Panzer außer Gefecht setzen könnte. 

„Die auf Wolframbasis hergestellte Pfeilmunition der Bundeswehr produziert nicht genügend kinetische Energie, um die technologisch anspruchsvolle Panzerung der neuesten russischen Gefechtsfahrzeuge vom Typ T90 und modernisierter T80 zu durchschlagen“, schreibt Jungholt in der deutschen Zeitung.

Russlands Armee ist die stärkste in Europa

Während der Bundeswehr-Reform wurde die Zahl der „Leopard-2“-Panzer auf 225 reduziert. Wegen der Anspannung der Situation in der Ukraine wurden die Nato-Kräfte in Europa  jedoch in erhöhte Bereitschaft versetzt, so dass 100 bereits ausgemusterte Panzer wieder in die Bewaffnung aufgenommen werden müssen. Das kündigte die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen an. Experten zufolge wird das keinen positiven Effekt ohne moderne bzw. ausreichend starke Munition bringen. „Ohne durchschlagskräftige Munition ist diese Maßnahme militärisch sinnlos“, findet der ehemalige Leiter des Planungsstabes im deutschen Verteidigungsministerium Hans Rühle.

Ab 2017 soll eine Modernisierung der Munition mit dem Wolframkernstück beginnen, die jedoch nur für die neueste „Leopard“-Modifikation (A7) geeignet sein wird. Die Bundeswehr verfügt nur über 20 solche Panzer. Alle anderen gehören den älteren Modifikationen an und müssen die alte Munition verwenden. Die nächste „Leopard“-Modifikation (A8) wird die Bundeswehr erst ab 2020 erhalten. 2030 werden Deutschland und Frankreich voraussichtlich eine gemeinsame Entwicklung eines neuen Panzermodells beginnen.

Probe für die Siegesparade: Neuer “Armata”-Panzer und andere Militärtechnik© Sputnik/ Vadim Savitskii

Probe für die Siegesparade: Neuer “Armata”-Panzer und andere Militärtechnik

Auch Russland bemüht sich um die Modernisierung seiner Panzer, heißt es in „Die Welt“ weiter. Die Panzerung und die Kampfeigenschaften des in den 1990er-Jahren in die Bewaffnung eingeführten T-90-Modells wurden mehrmals vervollkommnet. Was das neue „Armata“-Modell angeht, so sind seine genauen technischen Daten vertraulich. Anhand offener Quellen kann man allerdings annehmen, dass es sich um einen Panzer der neuen Generation handelt, der nicht nur viel besser als alle älteren Modelle, sondern als alle ausländischen Panzer ist.

„Die neuen Panzer wurden auf der grünen Wiese konstruiert“, stimmte das japanische Magazin „The Diplomat“ zu. „Ihr wichtigster Unterschied (zu den älteren Modellen) besteht in der Unterbringung der Besatzung in einer isolierten Panzerkapsel und der Waffen im Turm, der ferngesteuert wird.“ Das größte Problem der Panzer seit ihrer Entwicklung vor gut 100 Jahren bestand darin, dass die Besatzung in der unmittelbaren Nähe der Munition untergebracht wurde. Dieses Problem gibt es auch beim „Leopard“. Bei dem US-Panzer Abrams ist die Munition in einem Sonderabschnitt hinter dem Turm untergebracht, doch der Irak-Krieg hat gezeigt, dass dies keine Lösung ist.

Top 10 der modernsten Panzer© YouTube/OniNemesis

Top 10 der modernsten Panzer

Der „Armata“ hat eine Panzerung aus Verbundstoffen und ist mit einem Computerprogramm ausgestattet, das die auf den Panzer abgefeuerten Geschosse bzw. Raketen registriert und in einer sicheren Entfernung abfängt. Die Radaranlage mit phasiertem Antennengitter kann bis 40 Ziele auf dem Boden und bis 25 Ziele in der Luft aus einer Entfernung von 100 Kilometern gleichzeitig verfolgen. Die 125-Millimeter-Kanone kann mit lenkbaren Raketen schießen. Sie ist präziser und zudem viel zuverlässiger als die 120-Millimeter-Kanone des „Leopard“.

Außerdem haben die neuen russischen Panzer ein Selbstdiagnosesystem, mit dem auch die „Leopard“ ausgerüstet sind. Bei den „Abrams“-Panzern gibt es eine solche Anlage nicht.

Quelle: http://de.sputniknews.com


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