Verfasst von: Dr. Who | 5.4.16

1509 | NATO provoziert Russland unentwegt: Militärmanöver an Grenze zu Syrien – Großbritannien übt Krieg an NATO-Ostflanke

Großbritannien hat an der jordanischen Grenze zu Syrien ein Manöver unter dem Namen „Shamal Storm“ begonnen. Dabei sollen die Fähigkeiten zur Verlegung von 1.600 Soldaten und Ausrüstung in eine Krisenzone geprüft werden, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“.

Ein britischer Soldat© Flickr/ Defence Images/Russ Nolan RLC

Großbritannien trainiert für möglichen Konflikt zwischen NATO und Russland – Medien

Wie die britische Zeitung „The Telegraph“ berichtet, wollen die britischen Streitkräfte ein Szenario zur Entsendung von Soldaten nach Osteuropa im Falle einer Konfrontation zwischen der NATO und Russland durchspielen. Einer anonymen Quelle zufolge sind die Militärübungen nicht auf die Bekämpfung der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) ausgerichtet.

Bei dem Großmanöver üben britische Soldaten die Landung in einer Konfliktregion, den Aufbau eines Feldlazaretts und die Abwehr eines Bio- und Chemiewaffenangriffs.

Das Großmanöver „Shamal Storm“ wird in großem Stil durchgeführt – trotz der Kürzung der Militärausgaben in Großbritannien, worüber die USA ihren Unmut geäußert hatten. 300 Panzer, 80 Panzerwagen, Ärzte, Pioniere, Logistik- und Aufklärungsspezialisten wurden in den Nahen Osten entsendet.

Ein britischer Soldat© Flickr/ Defence Images/Russ Nolan RLC

Großbritannien dementiert: Keine Vorbereitung auf Konfrontation mit Russland

Nach Angaben des britischen Militärs „soll die Bereitschaft der britischen Armee bei einem Militäreinsatz in einer Konfliktzone und zur Stationierung von bis zu 30.000 Soldaten” geprüft werden. Großbritannien und Jordanien pflegen enge militärische Beziehungen: Viele jordanische Soldaten werden in Großbritannien ausgebildet.

Dem russische Politologen Aleksej Fenenko zufolge hat die NATO vor vier, fünf Jahren damit begonnen, sich auf eine Konfrontation mit Russland vorzubereiten. Dabei gehe es nicht um einen atomaren Angriff, sondern um Interventionen in Konflikten zwischen Russland und seinen Nachbarländern, so der Experte. Außerdem verfüge Großbritannien über die leistungsfähigste Armee in Europa, worauf die USA am meisten bauen, ergänzt Fenenko.

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In Bezug auf die Bodentruppen sei die britische Armee vielleicht in einigen Aspekten der klassischen deutschen Armee unterlegen. Doch angesichts der Tatsache, dass Deutschland bis heute keine Entscheidungen ohne Beratungen mit den Siegermächten treffen könne, befürchten die Amerikaner, dass man auf Deutschland nicht setzen könnte. Zudem habe Deutschland im Unterschied zu Großbritannien kein schnelles mobiles System zur Truppenverlegung, so der Experte.

Fenenko zufolge wurde der Ort für das Großmanöver nicht zufällig ausgewählt. Die Briten bauen ihre Präsenz im Nahen Osten aus. Zudem sei nicht ausgeschlossen, dass sie einen Teil Syriens besetzen wollen, wenn es zur Aufteilung des Landes kommen sollte.

Flagge von Großbritannien© REUTERS/ Neil Hall

Britischer Parlamentarier: Kein Frieden in Nahost ohne Russland

Das britische Verteidigungsministerium beteuerte derweil, dass die Militärübungen nicht gegen Russland gerichtet seien. Dennoch ist nicht zu übersehen, dass in der US- und EU-Politik häufig von einer „russischen Aggression“ die Rede ist.

Nach Angaben der Denkfabrik Rand Corp ist die Nato-Armee in Europa den russischen Streitkräften unterlegen. Moskau benötige lediglich drei Tage, um die Nato-Kräfte im Baltikum zu vernichten. Wie das „Wall Street Journal“ schrieb, ist deshalb nach ausgeschlossen, dass die Allianz ihr Kontingent in Europa verstärkt.

Quelle: de.sputniknews.com


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